Foto: Deutscher Bundestag / phoenix
Am Mittwoch haben wir im Bundestag das „Vierte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ verabschiedet. Zusammengefasst ging es dabei um eine bessere und gezieltere Steuerung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Grafiken: Bundesregierung
Bisher waren vor allem die Bundesländer und die einzelnen Landkreise für die genaue Ausgestaltung von Maßnahmen beim Erreichen eines festen Schwellenwertes zuständig. Dies führte von Bundesland zu Bundesland und von Landkreis zu Landkreis zu sehr unterschiedlichen Regelungen. Dies war vor allem ärgerlich für Kreise – wie unser Göttingen – die an andere Bundesländer angrenzen. Als Pendler oder Grenzgänger musste man also nicht nur die Regeln im eigenen Landkreis kennen, sondern auch in den benachbarten Kreisen. Und die Regelungen in Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen waren teilweise sehr unterschiedlich.
Mit dem heute beschlossenen Gesetz soll nun Klarheit herrschen und die Regeln werden übersichtlicher. Gerade als Fußballer und Schiedsrichter ist es für mich ganz klar, dass nicht auf jedem Sportplatz eine andere Definition der Abseits-Regel praktiziert werden kann.
Ich kann sehr gut verstehen, wenn viele Menschen die Maßnahmen kritisieren und weitere Verschärfungen ablehnen. Auch ich würde mich gerne wieder mit Freunden zum Grillen treffen oder nach einem gemeinsamen Fußballtraining noch ein gemütliches Bier trinken. Meine Freiheit schätze ich sehr und gebe diese ungern ab oder lasse sie einschränken. Es gibt Freiheitsrechte. Und diese werden temporär eingeschränkt.
Aber es gibt auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und auf Leben. Und dieses wiegt meiner Meinung nach höher. Um also uns und unsere Mitbürger vor einer Ansteckung durch das Coronavirus zu schützen, müssen wir diese Einschränkungen der Freiheit akzeptieren. Gerade die schwächsten unserer Gesellschaft, Alte, Pflegebedürftige und Kranke sind auf unsere Solidarität angewiesen. Gleichsam gilt es die Menschen, die im Gesundheitsbereich – oft für einen sehr geringen Lohn – die Hauptlast bei der Versorgung dieser Menschen und bei der Behandlung von Corona-Infizierten leisten, besser zu schützen.